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Interview mit: Christian Franz-Josef Vollmer

Wie viele Bücher haben Sie bisher veröffentlicht?
Bisher nur Kuno Kopfgeldjäger, aber weitere sind in Planung. Der Folgeband von Kuno Kopfgeldjäger erscheint voraussichtlich im Dezember und ein weiteres Buch liegt gerade bei meinen Testlesern. Ich hoffe darauf, nächstes Jahr für dieses Werk einen Verlag zu finden.

Seit wann schreiben Sie?
Effektiv schreibe ich seit 2013, auch wenn ich vorher schon ab und an mal die Tasten habe glühen lassen.

Was war Ihr erstes Buch?
Mein erstes Buch, welches ich bewusst gelesen habe, war der Medicus von Noah Gordon. Das war 1995 im Sommerurlaub an der Atlantikküste in Frankreich. Der Touristenort trägt den Namen St. Jean de Monts und liegt in der Vendeé. Damals drückte mir meine Mutter in der Mittagszeit ein Buch in die Hand, weil ich nicht die Mittagsruhe einhalten wollte und ich unbedingt raus wollte. Sie meinte: „Wir können nicht an den Strand, die Sonne ist zu intensiv. Sei jetzt leise! Und hier lies. Wir (mein Vater, meine Mutter und mein Bruder) wollen ruhen!“ Es war der Medicus. Also las ich! An diesem Tag bin ich nicht mehr an den Strang gegangen und seit diesem Zeitpunkt lese ich bewusst, freiwillig, mit Leidenschaft und gerne.

Was hat Sie zum Schreiben gebracht?
Zu Beginn wollte ich nur meiner Kreativität freien Lauf lassen, weil ich durch meinen Beruf einen Kreativüberschuss hatte. Dann wurde es auf Grund meiner Depressionen eine therapeutische Maßnahme. So entstand auch Kuno Kopfgeldjäger. Bis heute hilft mir das Schreiben Dinge zu verarbeiten oder mich in meine Welten zu flüchten.

Zu welcher Tageszeit schreiben Sie am liebsten?
Es gibt keine fest Tageszeit, an der ich am liebsten die Tasten meiner Tastatur quäle. Immer dann wenn mich die Muse küsst oder ich Zeit habe.

Was inspiriert Sie?
Schwere Frage, kann ich so einfach nicht beantworten. Es können Kleinigkeiten sein, die im Alltag geschehen oder Filme, Bilder, Bücher, meine Frau, Freunde, Gespräche aber auch große politische oder historische Ereignisse oder auch die Dummheit von Menschen bei Facebook können dazu führen, dass ich inspiriert werde.

Wo, in welcher Umgebung, schreiben Sie?
Regulär sehr gerne an meinem Schreibtisch, auch wenn dort geordnetes Chaos herrscht. Es kann sogar eskalieren und ich räume ihn vorher auf. Ich finde auf ihm alles, was ich brauche! Aber eigentlich ist der Ort vollkommen egal. Ich kann sehr gut imaginieren und dann bin ich halt in meiner eigenen Welt unterwegs und schreibe das Erlebte auf.

Trinken oder essen Sie während Sie schreiben?
Literweise trinke ich Kräutertees beim Schreiben. Essen eher selten und dann leider nur Süßes.

Hören Sie Musik dabei? Wenn ja, welche?
Immer! Alles was nicht mit Gesang zu tun hat. Habe unzählige Soundtracks auf meiner Festplatte und höre sie rauf und runter. Aber auch klassische Musik, höre ich sehr gerne: Vivaldi, Beethoven und Mozart! Es kann aber auch schon mal abgedrehter und härter sein!

Planen Sie oder schreiben Sie einfach drauf los?
Erster Schritt ist die grob Planung der Struktur der Geschichte. Dann verfassen von Ziele und ‚must haves‘, die in die Geschichte müssen oder sollen. Und skizziere meine Protagonisten.
Im zweiten Schritt fange ich an die Kapitel zu plotten und in Stichpunkten (nie mehr als fünf) sie aufzuschreiben. Es erleichtert mir den Überblick zu behalten und mich nicht zu verrennen.
Und im dritten Schritt, wenn ich die Geschichte dann verfasse, schreibe ich drauflos! Kommt schon mal vor, dass ich dem Plan nicht verfolge…. Aber dann sollte es so sein. Die Geschichte führt mich.

Welche Art von Büchern lesen Sie persönlich gern?
Sehr gerne Fantasy-Romane mit all seinen Auswüchsen, aber keine schnulzigen Liebesschmonzetten! Wir bräuchten weniger davon, wenn wir alle miteinander besser umgehen würden, aber wem erzähle ich das.
Autoren, die ich kenne bevorzuge ich besonders, die man so im Laufe der Jahre kennengelernt hat. Sonst eigentlich nur ganz leichte Kost, da ich so viel selber schreibe, dass ich abends dann ein paar Bilder brauche. Also Comics! Hier besonders Batman, der Hulk, Spiderman und wie sie nicht alle heißen bei Marvel und DC. Es können aber auch ganz andere Comics sein. Ich mag diese Form der Literatur.

Wer ist in der Schriftstellerwelt Ihr Vorbild?
Vorbilder? Das ist so eine Sache, was versteht man unter Vorbildern. Ich bin definitiv keins, auch wenn man mir mal sagte, ich wäre eins. Ich treibe zu viel Schabernack, als das ich so etwas wäre.
Aber ich verstehe das mal unter dem Gesichtspunkt des Schreibstils. Da gefällt mir sofort ein Peter V. Brett, Brandon Sanderson, Patrick Rothfuss ein, aber auch Bernhard Hennen sind im Genre Fantasy echt gut. Heitz, Hohlbein und Co, muss ich ja gestehen, habe ich bisher verschmäht, aber das liegt daran, dass die wahren Schätze der deutschen Fantasy-Literatur abseits der ganz großen Verlage liegen: Laurence Horn, Veronika Serwotka, Greg Walter, Sascha Zurawczak, Sandra Florean, Anja Farner (Sci-fi), Daniel Möller (Alltagsliteratur), Vera Nentwich, Fanny Bechert,… ach es gibt so viele… Und ich habe bestimmt ganz viele andere vergessen und die werden sich beschweren, wenn ich sie hier nicht nennen. Sie sind so erfrischend anders…

Wenn Sie nicht schreiben würden, was wäre dann Ihre Erfüllung?
Ich glaube Musik machen. Ich spiele ganz passabel Bass oder die Fotographie, ich mache sehr gerne Fotos, wie man auf meine Instagram-Account sehen kann. Aber auch das Unterrichten macht mir Spaß, vor allem die Vorpubertierenden der Klassenstufe 7 und 8!

Welches Sternzeichen haben Sie?
Stier

Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Depressiv-kreativer Chaot

Was machen Sie leidenschaftlich gerne?
Das ist nicht jugendfrei!

Welche Schwächen haben Sie?
Schokolade! Und da Dark Duplo!

Was bringt Sie zum Lachen?
Guter Humor! Alain Frei finde ich grandios, aber auch ein guter Spruch auf meine Kosten kann mich erheitern. Selbstironie ist verdammt wichtig.

Was war der lustigste Moment in diesem Jahr?
Auf den warte ich noch!

Kochen Sie gern? Wenn ja, was am liebsten?
Ja, unheimlich gerne. Ich bin ein Genießer. Was ich koche spielt keine Rolle, die Gesellschaft ist wichtig.

Was würden Sie drei Tage lang ohne Strom machen?
Tag 1: Schlafen, lesen,
Tag 2: schlafen, lesen,
Tag 3: schlafen lesen.
Falls meine Frau dabei wäre, würden mir ganz viele schöne andere Dinge einfallen, die man dann zu zweit machen kann.

Was ist Ihr Lieblingszitat?
„Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ (Immanuel Kant)
Tuen viel zu viele Menschen viel zu wenig. Ich lass euch dann mal den Interpretationsspielraum!

Was wird Ihnen die Zukunft bringen?
Hoffentlich ganz viele weitere Geschichte, das Leben und Umgehen mit meinen Depressionen, nicht nur im privatem Bereich, sondern auch im Berufsalltag und das aller wichtigste viel viele schöne Stunden mit meiner Frau.